Tattoo-Laser

Wirkungsweise der Q-switched Nd:YAG-Lasers
Zur Entfernung von Tätowierungen benutzen wir den gütegeschalteten (q-switched) Nd:YAG Tattoo Laser ES1 von Estetic Systems, der mit zwei Wellenlängenbereichen arbeitet: Die voreingestellte Wellenlänge von 1064 mm ist ideal zur Entfernung dunkler Farben. Durch den Einsatz eines KTP-Konverters wird eine exakte Halbierung der Wellenlänge auf 532 nm erzeugt. Diese Wellenlänge ist für die Entfernung heller und roter Farben sowie für die Entfernung pigmentierter Läsionen geeignet.

Nd:YAG heißt, das der Laser als aktives Medium einen Neodym-dotierten Yttrium-Aluminium-Granat-Kristall verwendet.

Tattoo Laser ES1 – Technische Daten: 
Wellenlängen: 1064 nm + 532 nm (durch Frequenzverdoppelung)
Pulsenergie: max. 600 mJ bei 1064 nm, max. 300 mJ bei 532 nm
Pulsweite: bis 10 ns 
Wiederholungsrate: wahlweise 1, 2, 3, 4, 5 Hz

Die Entfernung der Tätowierungen durch den Laser beruht darauf, dass das Farbpigment durch ein Laserlicht mit extrem kurzen Laserimpulsen beschossen und dabei erhitzt wird, so dass die Zelle mit Farbpigment in der Haut zertrümmert wird. Die vom Laser abgegebene Energie wird dabei von den Farbteilchen absorbiert. Die Lichtenergie zertrümmert durch ihre Schockwelle das Pigment – wie ein Hammerschlag eine kleine Glaskugel zerbröselt. Das umliegende Hautgewebe reagiert auf die extrem kurzen Laserschüsse nicht und bleibt unverletzt. Hierbei macht man sich hierbei die „photoselektive Thermolyse“ (gezielte Lichtauflösung) der einzelnen Wellenlängen der verschiedenen Laser zunutze. Q-Switched (gütegeschaltet) bedeutet dabei, dass Laserlicht über einen Zeitraum von einigen tausendstel Sekunden „gesammelt“ wird und dann in einem „komprimierten“ Lichtblitz auf die Haut geschossen wird. Dieser Lichtblitz ist nur wenige Milliardstel Sekunden lang, aber die Energieleistung dieses Lichtblitzes ist dafür sehr hoch, nämlich etwa 20-40 Megawatt. Das ist die Leistungsfähigkeit von Lokomotiven oder Schiffen. Der Lichtblitz ist dabei zu kurz, um die Haut zu verbrennen. Die Farbpigmente werden über Blutbahn sowie das Lymphsystem abtransportiert, und bleiben manchmal unsichtbar in den Lymphknoten über Jahre liegen.

Bei der selektiven Photothermolyse werden durch bestimmte Wellenlängen des Lasers bestimmte Farben zerstört. Dies funktioniert besonders gut bei den Farben Schwarz, Blau, Braun, Rot und meistens auch Grün. Weiße, gelbe oder orangene Farbpigmente lassen sich manchmal aufhellen, aber mit keinem der heutigen Laser sicher entfernen.

Deshalb können mit dem Laser heute zahlreiche Pigmentveränderungen der Haut wie Tattoofarben, aber auch Tusche, Teer, Kohle, Pulver -und Schmutzensprengungen, Permanent-Make-Up sowie dunkle Hautflecken (Lentigines, Nävus Ota, Cafe au lait-Flecken, Nävus spilus, Becker-Nävus, Melasma, postentzündliche Hyperpigmentierungen) gut entfernt werden.