Poly-Milchsäure-Gel ( Sculptra®)

Faltenunterspritzung mit Poly-Milchsäure-Gel (Sculptra®)

Was ist Sculptra®?
Bei Sculptra® handelt es sich um ein synthetisches Poly-Milchsäure-Gel, das in verschiedenen Bereichen der Medizin und Pharmazie seit langem Anwendung findet, und sich durch seine hohe Verträglichkeit auszeichnet. Sculptra® ist biologisch abbaubar, resorbierbar und immunologisch inaktiv (kein Hauttest erforderlich). 
Es besteht kein Ansteckungsrisiko, da keine Substanzen tierischen oder bakteriellen Ursprungs in Sculptra® vorhanden sind.

Wofür wird Sculptra® eingesetzt?
Sculptra® ist geeignet zur Auffüllung von Volumendefekten (Narben, Falten) im Gesicht (Lippen, Augenbereich, Wangen, Volumenverlust bei Lipodystrophie) sowie von anderen Körperteilen (Hände, Hals, Narben, Dellenbildung nach Liposuktion). Sculptra® hat einen doppelten Wirkungsmechanismus: sofortige Wirkung durch Volumenauffüllung und später Korrektur durch Kollagenneubildung.

Wie läuft die Behandlung mit Sculptra® ab?
Das flüssige Poly-Milchsäure-Gel wird mit einer dünnen Kanüle direkt unter die Haut des aufzufüllenden Hautbereichs injiziert. Dabei kann es durch das Eindringen der Flüssigkeit in die Haut zu kurzfristigen Schmerzen kommen. Bei Bedarf kann durch das vorherige Injizieren eines Betäubungsmittels (Lokalanästhesie wie beim Zahnarzt) der zu behandelnde Bezirk anästhesiert werden. Durch das injizierte Milchsäure-Gel wird eine sofortige Auffüllung der Falten bewirkt. Da aber die Milchsäure in Wasser gelöst ist, enthält Sculptra® sehr viel Volumen, das am Anfang rasch abgebaut wird, so daß die anfängliche Volumenauffüllung schnell wieder verringert wird. Erst in einer zweiten Phase kommt es nach einigen Wochen durch die Neubildung von Kollagenfasern zu einem erneuten Volumenzuwachs und einem natürlichen und weichen Aufbau des Bindegewebes, und damit zu dem gewünschten Ausgleich von Falten und Konturdefekten. Im Durchschnitt sind deshalb am Anfang zwei bis drei Behandlungen im Abstand von zwei bis drei Monaten notwendig. 

Mögliche Nebenwirkungen
Wie bei allen Substanzen, die in die Haut injiziert werden, kann es zu lokalen Blutungen und Blutergüssen, schlimmstenfalls Infektionen, Abszessen, Nervenschädigungen, Nekrosen und Venenreizungen kommen. Eine lokale Rötung, Schwellung sowie leichte Schmerzen klingen normalerweise innerhalb von 24 bis 48 Stunden ab, an den Lippenschleimhäuten innerhalb von vier bis sechs Tagen. Die behandelten Hautareale können bei Bedarf sofort mit Make-up überdeckt werden. Ausnahmsweise kann ein nicht sichtbares Knötchen in der Haut fühlbar sein; dies kann bei einer Überkorrektur entstehen und verschwindet innerhalb von einigen Monaten.

Gegenanzeigen
Kontraindikationen sind akute Entzündungen (z. B. Herpes labialis (Fieberbläschen) und/oder bakterielle Infektionen der Haut), sowie die Neigung zu Keloidbildung und das Vorliegen einer Schwangerschaft. Auch bei Blutgerinnungsstörungen, oder der Einnahme gerinnungshemmender Medikamente (z.B. Acetylsalicylsäure (Aspirin®), Marcumar), sowie der Einnahme von Beruhigungsmittel oder Schlafmitteln, sollte Sculptra® nicht eingesetzt werden.